Ute:
Glücklicherweise ist es jetzt halb sieben schon hell, als ich bei nahezu Null Grad durch den Wald jogge. Dank jahrelanger Gewohnheit kostet es mich kaum noch Überwindung bei Wind und Wetter rauszugehen. 7 Km sind heute angesagt und ich weiß es zu schätzen, die stille, unberührte Landschaft zu genießen. Nach einigem Training hat man ja nicht mal mehr das Gefühl von Anstrengung und so ist es ganz leicht, nach dem morgendlichen Lauf ganz normal den Tag zu starten. Laufen vor dem Frühstück ist meiner Meinung nach der garantierte Glücks-Cocktail für den Tag.
Heute abend habe ich mir wieder eine Meditations-Session vorgenommen. Kein Heimspiel wie beim Joggen morgens. Aber auch schon besser als gestern, da musste ich mich ja regelrecht aufraffen. Heute weiß ich schon, dass es mir gut tun wird. 12 Minuten dauert die Herzensgüte-Meditation und nun weiß ich ja schon, dass ich das auch nach dem Essen machen kann. Eine wunderschöne gedankliche Anregung, aber trotzdem bin ich abgelenkt. Gar nicht mal unangenehm, denn angeregt durch die Meditationsstimme, die mir rät, an die Menschen zu denken, die ich liebe, schweife ich ab. Denke an Freundschaften, an meine Familie, Kleinigkeiten fallen mir plötzlich ein, Dinge, die ich lange vergessen hatte. Ich muss feststellen, dass ich gar nicht mehr zuhöre. Typisch Meditation: die Gedanken schweifen ab und nun muss ich sie zurückholen. Das gelingt mir nur halbherzig, meine Bilder haben sich selbständig gemacht und nur widerwillig lassen sie sich einfangen und zurück an den Meditationstisch zwingen.
Trotzdem: es hat sich gelohnt, jetzt freue ich mich auf einen schönen Abend ohne störende Gedanken an den Job.
Zur Info: Wie wirkt Meditation?
Wissenschaftler an der Universität Würzburg fanden heraus, dass Meditation langfristig den Blutdruck senkt. Und eine Studie der Universität Freiburg ergab, dass Schmerzpatienten nach acht Wochen regelmäßiger Meditation deutlich an Lebensqualität gewannen, obwohl die Schmerzen gleich blieben. „Durch die Meditation lernen sie eine positive Haltung und kommen aus ihrer passiven Opferrolle heraus“, erklärt Prof. Stefan Schmidt von der Uni Freiburg.
Beim Meditieren gilt: lieber kurz und häufig als lang und selten. „Bei Anfängern reichen einige Minuten, sie können sich dann langsam steigern“, rät Oli Simon vom Tibetischen Meditationshaus in Schneverdingen. . Er hält den frühen Morgen für die beste Zeit zum Meditieren. Dann ist der Kopf noch frei von Hektik und Alltagssorgen. Außerdem ist in der Regel das Umfeld noch ruhiger als später am Tag. Ruhe ist für das Meditieren wichtig. Manchen Menschen helfen kleine Rituale, um abzuschalten und sich auf die Meditation einzulassen. Das kann das Anzünden einer Kerze oder das Anhören einer bestimmten Musik sein.
Jochen:
Heute ist Mittwoch – ein normaler Arbeitstag. Um 8:15 steige ich in den Bus und fahre zur Arbeit. 9 Stunden mehr oder weniger anstrengende Arbeit gehen ohne besondere Zwischenfälle zu Ende. Doch als ich nachhause komme, spüre ich die Anstrengung, die trotz des eigentlich sehr kurzweiligen Tages in den Knochen stecken. Nach dem Essen führe ich erneut eine Übung durch und bemerke sofort den angenehmen Effekt. Die Aussicht auf das nicht mehr weite Wochenende tut ihr übriges.
Zur Info: Heute wage ich den zweiten Schritt und erweitere meine kleine Übung. Ein Tipp ist eine kostenlose CD der TK: http://www.tk.de/. Hier gibt es eine kurz oder Langfassung zur Auswahl. Die Übungen werden hier auf den gesamten Körper ausgedehnt.
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