Die entspannte Woche – Tag 5

Ute:

5 km joggen steht um 07.00 auf dem Programm. So wie es mir heute beim Laufen ergeht, ist es sehr typisch: eigentlich freue ich mich schon drauf, aber wenn ich mich aus dem Bett quäle brauche ich immer irgendeinen Anreiz, um nicht unmotiviert in die Kissen zurück zu sinken.  Meistens ist das die Vorfreude auf einen leckeren, heißen Caro-Kaffee, die mich raustreibt. Und wenn man dann schon mal aufgestanden ist, kann man auch loslaufen. Der nächste Schock kommt, wenn ich die Haustür aufmache und mir der eiskalte Wind entgegen bläst. Dann hilft nur eins: loslaufen, bevor ich es mir anders überlege. Oft sind die ersten 3 Minuten ganz angenehm und dann wird es schwer. Die Beine sind noch nicht richtig warum und der Kreislauf muss erst auf Touren kommen. Es gibt Tage, da leide ich dann. HarukiMeine wahre Fitness zeigt sich in den ersten zehn Minuten, ist es quälend, bin ich körperlich schlapp oder wahnsinnig unmotiviert. Heute geht alles wunderbar. In solchen Glücksfällen fange ich nach zehn Minuten an, mich auf irgend etwas anderes zu konzentrieren. Vielleicht beschäftigt mich ein Problem – oder ich ärgere mich über jemanden – dann verlaufe ich das Problem bis ich ganz plötzlich einen Gedanken habe, der ganz neu ist. Dieses kleine Laufwunder fasziniert mich immer wieder. Ich kann mich nach Jahren blind darauf verlassen, in einer völlig anderen Verfassung wieder zu Hause anzukommen als ich losgelaufen bin. Das Beste ist aber, dass sich meine Stimmung auf jeden Fall verbessert, selbst wenn ich zwischendurch leide, schwitze und fluche. Diese jetzt schon seit Jahren anhaltende Erfahrung lässt mich morgens immer wieder loslaufen, egal wie das Wetter ist. Weil ich stimmungsmäßig immer belohnt werde.

Lese-Tipp: Haruki Murakami „Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede“ btb taschenbuch

LaufenWer regelmäßig läuft, wird dieses Buch lieben. Für den Autor Murakami sind Schreiben und Laufen eine Lebensgrundlage. Autobiografisch erzählt, erfährt man, wie Laufe die eigene Einstellung zum Leben verändern kann. Auf eine sehr persönliche und ehrliche Art und Weise berichtet Murakami von der großen Freude und dem tiefen Leid, das entsteht, wenn man einen Marathon oder sogar einen Ultra-Marathon läuft. Inspirierend auch für Läufer von kürzeren Strecken.

Jochen:

Ein trüber Hamburger Wintertag, aber die Stimmung ist gut. Ich frühstücke in Ruhe und mache mich fertig um mit Freunden etwas in der Stadt zu unternehmen. Ein launiger Nachmittag und ein angenehmes Essen lassen keinen Stress aufkommen. Nur der Streit mit einem guten Freund liegt mir auf der Seele. Als ich zuhause bin, probiere ich das schlechte Gefühl weg-zu-entspannen, aber das gelingt mir nur für kurze Momente. Probleme lassen sich wohl nicht durch Muskelentspannung lösen…

Zur Info: Für wissenschaftlich Interessierte: „Einen Überblick über klinische Anwendungsbereiche, Praxiserfahrungen und Forschungsergebnisse zur PR hat Ohm (1992, 1994) gegeben, 1994 berichteten Grawe et al. in ihrem groß angelegten Werk „Psychotherapie im Wandel …“ über den Forschungsstand zur klinischen Wirksamkeit (bis Mitte der 80er Jahre).“ (DP Dr. Rainer Doubrawa, 2006)


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