Kennen Sie das? Monatelang haben Sie sich in das neue Arbeitsgebiet eingearbeitet und plötzlich kommt ein neuer Kollege ins Team, dem Sie einen Teilbereich abgeben sollen. Kommt gar nicht in Frage, denken Sie, der Mann kennt sich doch gar nicht aus.
Gerade ausgewiesene Spezialisten tun sich besonders schwer, Arbeit abzugeben. Auch viele Führungskräfte erledigen Aufgaben lieber selbst, bevor sie zusehen müssen, wie der Mitarbeiter doch wieder alles falsch macht. Dahinter steckt meist die Angst, keinen Einfluss auf das Ergebnis zu haben. Deswegen sind Menschen, die alles selbst machen wollen, irgendwann chronisch überlastet. Oder sie machen sich unbeliebt, weil sie dem Team und ihren Kollegen nichts zutrauen.
Nicht abgeben wollen heißt meist, die Dinge unter Kontrolle haben zu wollen. Dieser Kontrollwunsch ist nur dann eine Schwäche, wenn er dazu führt, dass sie gar nichts mehr abgeben. Sie können das Bedürfnis nach Kontrolle und Ergebnissicherung aber auch konstruktiv einsetzen, um professionell zu delegieren.
Wenn es Ihnen schwer fällt, Arbeiten abzugeben, dann sollten Sie mit demjenigen, der Ihre Aufgabe übernimmt, ausführlich besprechen, wie Ihre Vorstellungen vom Ergebnis und von der Qualität der Aufgabe aussehen. Nutzen Sie Ihren Kontrollwunsch, um strukturiert und planvoll zu delegieren.
Zum Beispiel so:
- Stellen Sie sicher, dass der Kollege oder Mitarbeiter fachlich kompetent genug ist, die Aufgabe zu übernehmen.
- Erklären Sie genau, wie aus Ihrer Sicht ein gutes Ergebnis aussieht.
- Legen Sie Teilziele der zu delegierenden Aufgabe fest. Vereinbaren Sie in jedem Teilabschnitt einen Ergebnis-Check. So stellen Sie sicher, dass nichts schief geht.
- Besprechen Sie das Endergebnis. Entspricht es Ihren Qualitätsansprüchen, sparen Sie nicht mit Lob.
Schreibe einen Kommentar